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Der Tiefschlag

Es war Ende November 2014 und die Operation rückte näher.

Aber ganz so reibungslos sollte es nicht gehen, denn es gab leider Komplikationen mit der MRT (MagnetResonanzTomografie) und dem Blutbild.

Der operierende Arzt kam am Abend ins Zimmer und meinte, dass man den Eingriff verschieben müsse, weil er der Befund für den Kopf noch fehle. Der Termin wurde sodann eine Woche später angesetzt, eigentlich zweimal, da einem anderen Patienten schließlich Vorrang gegeben wurde. Es hieß also wieder warten, Tabletten nehmen usw.

Am Tag vor der Operation, dem 3. Dezember, rasierte mir eine Freundin, Frisörin. im Beisein meiner Schwester, den Schädel kahl, da dies sicherlich nicht Sache des Arztes gewesen wäre.

Meine Medikamentierung wurde noch am selben Tag auf null gesetzt und die MRT durchgeführt. Dann kam der erwartete Tag.

Mit nüchternem Magen trat ich an, bekam ein schickes Patientenhemd, ebenso schicke Thrombosestrümpfe übergezogen, Dann ging es ein drittes Mal in die MRT. Diese brachte ich mit Mühe hinter mich, bevor es in den Op-Saal ging.

Man betäubte mich örtlich an der geschorenen Kopfstelle. Natürlich nahm ich dennoch bewusst das Bohren durch die Schädeldecke wahr.

Die Schlaf-Wach-Schlaf-Narkose bewirkte nach dem Bohren, dass ich einschlief.

Nach Einsetzen einer Elektrodensonde in mein Gehirn, holte man mich behutsam zurück in den Wachzustand, denn die Ärzte erwarteten von mir ein bewusstes Rückmelden meiner Empfindungen.

Nach 4-Stunden-Eingriff wurde ich nochmals unter Schlafnarkose gesetzt und kam dann im Aufwachraum zu mir. Meine erste Frage war natürlich, ob alles gut gegangen sei. Die Krankenschwester: „Leider nein“. Die Begründung sollte ich später bekommen.

Wieder auf der Station, wurde ich von meinen Eltern und Krankenpersonal empfangen. Enttäuscht und fertig, weil es nicht geklappt hatte, durfte ich nach mehreren Stunden wieder etwas essen.

Meine Medikamente wurden neu eingestellt. Es brauchte zwei Tage, um die Enttäuschung über die Nachricht über den gescheiterten Eingriff zu verdauen und in die normale Lebensbahn zurückzufinden.

Die Mediziner eröffneten mir eine zweite Möglichkeit – einen Schlauch, mit einer Pumpe verbunden, in die Bauchdecke genäht, über welchen mein Körper mit flüssigem Dopamin versorgt würde. Zu jenem Zeitpunkt wollte ich mir das nicht vorstellen und lehnte ab.

 

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